Analysen neuer Werkstoffe Im Technologiemanagement in der Kunststofffertigung werden neue Materialien in Bezug auf Verarbeitbarkeit und Designrealisierung analysiert. Es geht dabei um die Frage, welches Design mit welcher Technologie umgesetzt werden kann, um den Anforderungen an Qualität, Verarbeitbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Verminderung der ökologischen Schadschöpfung [also u. a. die Emission des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid] gerecht zu werden. Deshalb führt das Technologiemanagement Werkstoffanalysen durch, bei der es zugleich die technische Machbarkeit überprüft. Potentiale zur Reduzierung der ökologischen Schadschöpfung könnten z. B. biobasierte Kunststoffe liefern. In 2014 hat Gira deshalb WPC-Kunststoffe [Wood-Plastic-Composites] erprobt. Diese Kunststoffe auf Lignin Basis werden mit den Füllstoffen Holz und Kork verarbeitet. In der Praxis lassen sich diese Werkstoffe nur zum Teil im Spritzgießverfahren verarbeiten. Die Werkzeuge und Prozesse müssen dabei auf den Kunststoff abgestimmt werden. Durch den hohen Anteil an Holz kommt es immer wieder zu Verzügen, da die hergestellten Formteile Wasser aufnehmen. Dies führt in der Praxis zu Maßänderungen. Im Endergebnis ist dieser Werkstoff grundsätzlich interessant, es hat sich bisher aber gezeigt, dass diese Kunststoffe für Gira noch nicht geeignet sind, um die Produktanforderungen erfüllen zu können.
Verwendung von Regranulat Verbesserungspotentiale mit Blick auf die Reduzierung der ökologischen Schadschöpfung können sich auch durch den Einsatz von Regranulat aus recycletem Kunststoff erzielen lassen. Regranulat kann Gira sowohl selbst erstellen [siehe Projekt Materialrecycling in der Kunststofffertigung] als auch einkaufen. Vor dem Einsatz müssen die Regranulate, wie jeder andere Werkstoff auch, in Bezug auf die technischen Anforderungen qualifiziert werden. Weiterhin wird derzeit geprüft, ob Regranulate auch zukünftig in Produkten mit hohen Stückzahlen eingesetzt werden können.